Starte mit dem Warum
Warum stehe ich Morgens auf und gehe in meinen Job? Was motiviert mich dazu?
Geld? Gewohnheit? Routine?
Wenn es keine guten Gründe gibt, die mich beflügeln, motivieren und anspornen, meinen Hintern Morgens aus dem Bett zu bewegen, dann könnte ich mir die Frage stellen: "Warum gibt es sie eigentlich nicht?"
Oder sehen sie viele einfach nur nicht?
Was sind die Dinge, die mich beflügeln würden?
Am Wochenende oder im Urlaub gibt's das Problem ja nicht, richtig? Da kann es Motivation sein einfach im Bett liegen zu bleiben, weil ich es eben kann und meinen freien Willen habe, eben das zu tun, wonach mir gerade ist.
In meinen Kursen stelle ich zum warm machen oft die Frage, wann die Teilnehmer denn das letzte Mal so richtig glücklich und zufrieden gewesen sind.
Die Antworten gehen fast immer in die Richtung, dass von tollen Urlauben in ferne Länder berichtet wird. Es wird von coolen Unternehmungen erzählt, wie Rafting im Gebirge, Wasserski, Surfen, Wandern, usw.
Ich mag diesen Einstieg, weil es bei vielen ein gutes Gefühl hervor ruft, sich an diese angenehmen Dinge zu erinnern und die Augen an zu leuchten beginnen.
Doch wo sind die coolen Geschichten aus den Jobs? Wo sind die bedeutsamen Momente, die einen im Berufsalltag so sehr erfreuen, dass sie mich zufrieden und glücklich machen? Meistens eine Fehlanzeige.
Ist das nicht Schade?
Warum verbringen viele Menschen 60-70% ihrer Lebenszeit mit ihrer Arbeit, wenn sie ihnen vielleicht gar keinen Spaß macht?
Nur wenn ich weiss wie ich ticke, kann ich an meiner Situation in Eigenverantwortung nachhaltig etwas ändern.
Um ganz von vorne anzufangen und herauszufinden wo der Hase im Pfeffer steckt, sprich was mich denn motiviert habe ich diese Ideen dazu:
Idee 1: (Warum Ich?)
- Schreibe in einer Zeitspanne von 1-2 Wochen, jeden Tag, in kurzen Stichpunkten, die Dinge auf, die dir an dem Tag Spass gemacht haben.
- Überlege dir zu jedem der einzelnen Stichpunkte, warum sie dir so gut gefallen haben (Doppelte Findings sind erlaubt). Verwende dazu ggf. die Five Why Technik.
- Suche am Ende der Zeitspanne, die Überschneidungen der gefundenen Warums und greife die 3 am häufigsten gefundenen Warums heraus.
Damit habe ich mich für weitere "Mich kennen lernen" Moves einen kleinen Schritt weiter gebracht.
Idee 2: (Warum Wir?)
Wie in Idee 1 beschreiben, kann ich diesen Move auch in einem Agilen Team durch führen.
Hier sollte sich das Team nicht unbedingt nur auf Ereignisse des Arbeitsalltages beschränken, was natürlich auf den Level der Vertrauenstiefe im Team ankommt. Nicht jeder ist bereit Dinge aus seinem Alltag Preis zu geben. Allerdings hilft eine gute Vertrauensbasis für diese Arten von Moves ungemein, da es doch bei den Fragen des Warums sehr ins Eingemachte gehen kann.
Am Ende der Zeitspanne teilen die einzelnen Teammitglieder ihre Ergebnisse und überlegen für weitere Moves, wie sie das Arbeitsumfeld so anpassen können, damit möglichst viele WARUMS des Teams positiv gefördert werden.
Inspiriert von:
Start with Why von Simon Sinek